Jeder kennt das Dallmayergebäude, das mich mit seinem viel zu freundlichen Gelb und Weiß immer ein bisschen an Zitronenbaiser erinnert, aus der Werbung. Seltsam, wenn man dann plötzlich vor der sauber herausgeputzen Häuserfront steht. Und dann ein paar Meter geht und beim Hofbräuhaus landet. Oder dem Viktualienmarkt. Ja, ich muss zugeben, auch bei aller Bemühung: Ich bewege mich in München als gefährlicher Halbtourist. Nach der Arbeit haste ich schnell durch die Satdt, um vor Ladenschluss schnell einzukaufen oder Sachen für die Arbeit am nächsten Tag zu besorgen. Aber an anderen Tagen tauche ich unter in dem Touristenschwarm und hole verstohlen meine Kamera heraus.
So haben sich schon einige Fotos angesammelt. Und weil ich mich nach der Zeit sehne, in der Fotos tatsächlich in Alben geklebt wurden, die völlig unpraktisch im Regal stehen, aber so schöne Erinnerungen bewahren, wollte ich mir ein kleines Fotobuch anlegen. Wie praktisch, dass ich auf dem Weg zur U-Bahn an einem Karton voller alter Bücher vorbeigekommen bin, die mit Ausrufezeichen zu verschenken waren. Nachdem ich den literarischen Wert des Fundes geprüft habe – und für kaum vorhanden hielt – habe ich angefangen, hier meine Bilder, Eintrittskarten, Kassenbons, Fahrkarten und sonstige Schnipsel einzukleben.
Um das alte Heft noch schöner zu machen, und vor allem haltbarer, habe ich am vorderen und hinteren Cover von innen Plakataufhänger aus dem Bastelladen gerade so angeklebt, dass die Metallösen über den Rand schauen. Da hindurch habe ich dann ein schmales Satinband gefädeltt. Und dit war’s. Das Ganze ist so leicht, dass ich mich fast ein bisschen Schäme, es überhaupt als DIY zubetiteln. Keine Angst! Ich halte niemanden für doof! Vielleicht mag es ja trotzdem jemand nachmachen – nach dieser professionellen Anleitung …