Servus aus München

11. August 2013

1-Tag-München

Vor ein paar Wochen hat das Leben mich verschluckt. Einfach so, ganz heimlich, still und leise. Erst kam Ende Juni und im Juli die Prüfungsphase, dann nahte ein Umzug nach München für ein dreimonatiges Praktikum. Auf einmal war es wichtiger, in all dem Durcheinander aus (den viel zu kleinen) Koffer packen und so gut es eben ging das Unbekannte vorzubereiten, noch mal alle zu sehen, die bis Oktober ziemlich weit weg sind.

Vor drei Wochen war ich dann von einem Tag auf den anderen in einer Stadt, in der ich vorher noch nie gewesen bin, in der ich niemanden kannte und von der ich nur wusste, dass der Fußballverein öfter mal gewinnt und  Frikadellen hier Fleischpflanzerl heißen. Gerade saß ich noch in der Uni und dann in einem der tausend Biergärten, in denen ein Glas Hugo 6,90€ kostet – Prost!

Jetzt fühle ich mich nicht mehr ganz so verloren und einsam in der Großstadt. Aber zu Hause anrufen muss ich trotzdem jeden Tag. Dabei gefällt das Praktikum mir wirklich gut. Alle sind sehr nett und Kaffeekochen is‘ auch nicht! Ich fühle mich auch nicht mehr so seltsam, wenn ich jeden Morgen zwischen Anzugträgern und Louis Vuitton Taschen (viele echte, noch mehr gefälschte) in der U-Bahn sitze.

Ich habe auch schon etwas gelernt: Hitzige Wochenenden verbringt man gut im Englisch Garten am Eisbach (oder Entenbach ein paar Meter weiter), wo bei Temperaturen über 30°C zwischen den Handtuchinseln fast Strandgefühl – samt FKK – aufkommt und der Biergarten und Schwabing  mit hübschen (und teuren) Shops nicht weit ist. Außerdem ist diese Stadt immer für eine Überraschung gut. Wer keine Lust auf Gedränge hat, macht zu Fuß ein Tour durch die Stadt: Schnell bei der Oper ein Getränk kaufen und dann über die Maximilansstraße, entlang der Schaufenster der Designerstores, zur Isar. Nachdem man den Bayrischen Landtag im Maximilianeum von außen bestaunt hat, entweder durchs Lehel und die Altstadt zurück oder die Prinzregentenstraße nehmen und vielleicht noch einen Abstecher in den Englischen Garten machen (oder eines der Museen). Im Hofgarten – mit oder ohne Besuch im Biergarten – kann man auf das Untergehen der Sonne warten und in Ruhe die Stadtbewohner und – besucher beobachten.

Ich bin gespannt was mein Sommer in München noch mit sich bringt. Und ob im Herbst weniger Touristen die Innenstadt überrennen. Mein Ziel: Weniger Touri sein und mehr über Stadt und Leute lernen. Nur zum Oktoberfest muss ich vielleicht doch mal kurz den Zugereisten raushängen lassen. Wir werden es sehen!

Tassel

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